Das Gebiet entlang der Hardstrasse zeigt sich als urbaner Unraum. Trotz hoher Zentralität und logistischem Stellenwert findet sich kaum städtische Interaktion. Urbane Zellen wie der Schiffbau, der Hardplatz, oder der Geroldsgarten funktionieren als in sich gekehrte städtebauliche Zellen gut, werden jedoch von der Hardstrasse, welche unzugänglich und uneinladend bleibt, daran gehindert ein urbanes Gefüge aufzuspannen. Bei der Betrachtung des Raumes der Hardstrasse als potenzieller Binderaum wird klar, dass die Intervention in unmittelbaren Umgebung der Hardstrasse und -brücke geschehen muss. Dabei soll die Hardbrücke einladend und ästhetisch umgestaltet werden, sodass ein Aufenthalt in deren Nähe angenehm wird.
Massgeblich werden dabei die symbolische Zentralität, sowie die Interaktionsintensität aufgewertet. Als einzigartig ästhetischer Raum soll die Hardbrücke Wiedererkennungswert und repräsentativen Charakter erhalten. Durch die Umdeutung und -gestaltung des Areals als Binderaum wird die städtische Interaktion der angrenzenden Zellen auf das Gebiet gezogen. Die Intervention zielt darauf ab, die bestehenden Nutzergruppen, welche das Gebiet frequentieren dazu anzuhalten, gelegentlich innezuhalten, um einen Blick auf die Architektur zu werfen, oder sich kurz darin aufzuhalten. Dabei wird davon abgesehen Aufenthaltsplätze und -möglichkeiten zu erzwingen oder dem Gebiet Nutzungen aufzuerlegen, für welche keine Nachfrage besteht. Auch Sitzgelegenheiten allein stellen kein rettendes Medium dar für einen Ort, der an sich keinen Aufenthalt veranlasst. Dies ist demonstrativ erfahrbar durch die unbenutzten Sitzmöglichkeiten, welche entlang der Hardstrasse aufgestellt sind. Grössere Eingriffe werden durch die wichtige Funktion als Verkehrshauptachse verunmöglicht, weswegen mit applizierten, auf die Situation angepassten Mitteln gewirkt werden muss.
Der Entwurf strebt durch skulpturale Begrünung und Architekturkunst eine subtile atmosphärische Aufwertung des Strassenzugs im Einzugsgebiet der Hardbrücke an. Der Anspruch liegt nicht darin, das Gebiet durchgängig zu transformieren oder dem Stadtgefüge eigens orchestrierte Nutzungen zu applizieren, sondern dem kalten Monumentalismus der Infrastruktur mit einer organisch skulpturierten, präzise formulierten Gartenarchitektur entgegenzuwirken. Ein nicht-tragendes Stahlseilnetzwerk wird in organischen Formen um die Infrastruktur der Hardbrücke geschlungen und mit kletterfähigen Schattengewächsen wie Efeu, Kletterhortensien, Kletterspindeln Geissblatt oder Pfeifenwinden bespielt, um eine einzigartige Gartenskulptur zu schaffen, die das Gebiet nachhaltig beeinflusst.